Offsetdruck & Digitaldruck – Was ist der Unterschied?

In Abhängigkeit vom Produkt, Auflage und Art des Papiers ist es wichtig zwischen dem Offset-, und dem Digitaldruck zu differenzieren. Doch worin unterscheiden sich eigentlich die beiden Verfahren?

Aufgrund zahlreicher Kundenanfragen über den Offsetdruck und Digitaldruck und vor allem, welches der beiden Verfahren besser geeignet ist, haben wir diesen Artikel erstellt, um diese grundlegende Frage zu beantworten.

 

Zunächst sollten Sie wissen, dass sich die Technik der beiden Druckverfahren deutlich voneinander unterscheidet.

Beim Offsetdruck handelt es sich um ein indirektes Druckverfahren. Das heißt, es wird nicht direkt von einer Druckplatte auf Papier gedruckt. Im Detail bedeutet das, dass die Farbe zunächst von verschiedenen Walzen auf die Druckplatte, von der Druckplatte auf einen Gummizylinder und von dort aus auf das Papier übertragen wird. Zudem müssen für verschiedene Farben im Vorfeld mehrere Druckplatten belichtet werden. Dabei lassen sich im Ergebnis jedoch deutliche Unterschiede ausmachen: Beim Offsetdruck gibt es keine geknickten Ränder, die Rückseite fühlt sich glatter an und der Ausdruck ist randscharf.

Beim Digitaldruck wird das Druckbild direkt vom Computer auf das Druckgerät übertragen und dort verarbeitet. Hier müssen im Vorfeld keine Druckplatten belichtet werden, was sowohl Zeit als auch Kosten spart. Zudem wird beim Digitaldruck keine feste Druckform benötigt. So kann jeder Bogen anders bedruck werden und auch mehrseitige Dokumente können ohne Wechsel der Druckform direkt in der richtigen Reihenfolge gedruckt werden.

Soweit zu den grundlegenden Unterschieden der beiden Verfahren. Um eine differenzierte Entscheidung treffen zu können, wann der Offsetdruck und wann der Digitaldruck die richtige Wahl ist, sollten Sie sich folgende Punkte im Detail anschauen:

 

Die Relevanz der Auflagemenge beim Offsetdruck und Digitaldruck

Allein die Auflagemenge kann in manchen Fällen schon über die Auswahl des Druckverfahrens entscheiden. Geringe Auflagen sollten in der Regel mit dem Digitaldruck durchgeführt werden, da die Zugriffszeit deutlich kürzer ist. Beim Offsetdruck würde sich alleine der Aufwand für das Einrichten der Maschine nicht rentieren. Bei höheren Auflagen ab mehreren Hundert kann der Auftrag aber schon mit dem Offsetdruck durchgeführt werden. Vorteil ist hier, dass mehrere Druckaufträge auf einem einzigen Papierbogen platziert werden können, da dieser deutlich größer ist als bei einem Digitaldrucker.

 

Die Auswahl des Papiers im Offsetdruck und DIgitaldruck

Die richtige Auswahl des Papiers ist ein wichtiger und essenzieller Bestandteil für jeden Druckauftrag, da das Papier einen maßgeblichen Kostenfaktor darstellt. So gibt es beim Digitaldruck immer Einschränkungen, da die Druckmaschine vorgibt, welches Papier bedruckbar ist und problemlos durch die Mechanik innerhalb des Geräts transportiert werden kann. Beim Offsetdruck gibt es diese Einschränkungen nicht. Hier kann man zwischen Papiersorte, Papierstärke und Oberfläche frei wählen. Durch die große Auswahl am Markt ist der Offsetdruck hier deutlich vielseitiger.

 

Die Qualität der Farben im Offsetdruck und Digitaldruck

Beim Digitaldruck können Sie eine leichte Erhöhung auf dem Papier spüren, wenn Sie mit dem Finger über die bedruckte Fläche gehen. Dies ist bei einem Offsetdruck nicht der Fall. Des Weiteren wird Material, Zeit und Geld gespart, da nicht für jede Farbe eine Druckplatte hergestellt werden muss. Bei der Qualität der Farben müssen jedoch in den meisten Fällen noch Abstriche gemacht werden, gerade bei Sonderfarben. Die Entwicklung des Digitaldrucks ist zwar inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Nachahmung von Sonderfarben möglich ist, jedoch liefert der Offsetdruck hier weiterhin das bessere Ergebnis. Bilddateien lassen sich aber auch im Digitaldruck schon hochwertig produzieren. Einfarbige Flächen gehören jedoch immer noch zu den größeren Schwachpunkten des heutigen Digitaldrucks. Dies kann je nach Druckgerät noch variieren.

Beim Offsetdruck werden die Farben übereinander gedruckt. Dadurch wird das Farbraster extrem fein und ist mit bloßem Auge kaum bis gar nicht mehr erkennbar. Vorteil ist hier, dass eine Farbmischung in nahezu unbegrenzter Anzahl möglich ist. Nachteil ist der begrenzte darstellbare Farbraum. Das heißt leuchtende bzw. Neon-Artige Farben sind nicht möglich. Für Fälle in denen diese Farben wichtig für das Druckbild und Ergebnis sind, können jedoch sogenannte Schmuckfarben eingesetzt werden. Die beiden wichtigsten und bekanntesten Farbsysteme sind in diesem Bereich Pantone und HKS. Die Farben können hier individuell und bequem mit Hilfe von Farbfächern ausgewählt werden. Der Einsatz dieser Farben ist jedoch grundsätzlich mit einem Mehraufwand an Kosten verbunden.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Wahl des Druckverfahrens maßgeblich von der Art des Auftrags abhängt. Die Druckqualität des Offsetdrucks liefert nach nie vor das bessere Ergebnis und auch der Einsatz von Sonderfarben ist ein Vorteil, der nicht vernachlässigt werden darf. Der Digitaldruck hat aber in den letzten Jahren deutlich an Qualität gewonnen und ist zusätzlich sehr flexibel, was den eigentlichen Vorteil dieses Verfahrens beschreibt. Zu guter Letzt sollte auch immer die Auflagemenge als wichtiger Faktor berücksichtigt werden, da sich ein Offsetdruck erst ab hohen Stückzahlen rentiert.

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